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Pleiten, Pech und Pannen: Mein schlimmstes Reiseerlebnis

Es ist nicht alles Gold, das glänzt. Und auch auf Reisen kann einiges schief laufen. Vor allem, wenn man so wie ich in Irland mehrere Monate unterwegs ist. Doch über Pleiten, Pech und Pannen wird sich häufig totgeschwiegen. Ich breche heute mit diesem „Tabu“ und ich erzähle euch, welches mein schlimmstes Erlebnis in Irland 2015 war.

Alles beginnt im wunderschönen Cork im Süden Irlands. Cork hätte so schon sein können mit seinen Palmen und kleinen Brücken – ein total südländisches Flair. Man bezeichnet es nicht umsonst als die „Riviera“ der Iren. Aber der Aufenthalt in unserem Hostel, welches ich hier jetzt nicht namentlich nennen möchte, hat unsere Zeit dort ganz schön überschattet. Von Anfang an war irgendwie der Wurm drin. Obwohl meine Freundin und ich beim Einchecken Bettnummern zugewiesen bekommen hatten, musste sie ein anderes nehmen, da das ihr zugeteilte Bett schon belegt war. Die erste Nacht war ganz harmlos, wir haben gut geschlafen und sind mit den Leuten gut klar gekommen (auch wenn eine der Mädels so gelispelt hat, dass sie nicht flüstern konnte :-D). Allerdings bin ich im Klo eingeschlossen gewesen und konnte nicht mehr raus, weil die Tür blockiert gewesen ist. Zum Glück war die Toilette auf der Hauptebene und ich konnte aus dem Fenster klettern und über die Feuertreppe wieder ins Hostel einsteigen :-D.

Am nächsten Abend war ich nach unserer Stadterkundung ziemlich platt und habe früh geschlafen. An dieser Stelle ist es wichtig zu erwähnen, dass ich es hasse, oben zu schlafen. Normalerweise hat meine Freundin immer oben und ich immer unten das Bett genommen, aber dieses Mal hatten wir es uns ja nicht aussuchen können. So schlief ich also tief und fest im oberen Etagenbett ohne große Schutzvorrichtung an der Seite, als mich gegen 23 Uhr der Feueralarm aus dem Schlaf gerissen hat. Vor lauter Schreck und Panik bin ich aus meinem Hostelbett gefallen und unsanft auf dem Boden gelandet. Und im Endeffekt war es „nur“ ein Alarm aus Versehen und alle konnten weiterschlafen. Doch das ist noch nicht der Höhepunkt! Der kam erst am Abend danach. 

Wieder hatten wir uns den ganzen Tag zu Fuß durch die Gegend geschleppt. Als wir dann ins Hostel zurückgekehrt sind, um uns ausgehfertig zu machen, weil wir die letzte Nacht durch Corks Pubszene stromern wollten, waren alle Sachen meiner Freundin verschwunden! Da war erst einmal Panik angesagt. Eine griechische Zimmernachbarin (mit der wir später durch die Pubs zogen), hat wild gestikulierend etwas von einer Frau und der Rezeption erzählt. Und so haben wir die Sachen meiner Freundin an der Rezeption abgeholt. Das Team hatte die Sachen weggeräumt, weil sie dachten, meine Freundin hätte nicht bezahlt. Dabei war das die Frau, die das meiner Freundin zugeteilte Bett genommen hatte – was vom Hostelteam erst niemand verstanden hat, da ursprünglich die Betten ja verteilt wurden, woran sich ja aber niemand gehalten hat. (Und aus diesem Grund: Immer direkt Bescheid sagen, wenn jemand euer Bett hat, damit das registriert wird!) Nachdem wir den Rucksack und all die Sachen meiner Freundin zurückerobert hatten und sie endlich das ihr ursprünglich zugeteilte Bett beziehen konnte, sind wir also zu Dritt durch die Pubs gezogen und waren dann ziemlich müde und kroggy, als wir ganz leise (wie man das im Hostel eigentlich macht) in unsere Betten gekrochen sind. Doch an Schlaf war nicht zu denken! 

Mitten in der Nacht, gegen 3 Uhr denk ich, bin ich zur Abwechslung mal wieder panisch hochgeschreckt, weil eine ziemlich unverschämte Person in unserem Zimmer stand und geplärrt hat, dass jemand (meine Freundin) in ihrem Bett liegt (das sie sich einfach genommen hatte, obwohl es für meine Freundin war) und sie jetzt nirgendwo schlafen kann. Wir haben ihr dann schlaftrunken erklärt, dass es noch vier andere freie Betten gibt (es war ein 8er Female Dorm), die sie ja nehmen kann. Doch sie war so betrunken, dass sie immer weiter gegrölt hat, bis sie irgendwann aus lauter Protest alle Lichter angeschaltet hat. Sie hat noch über eine Stunde richtig laut krachend Chips gegessen und ist die ganze restliche Nacht bei offener Toilettentüre auf Toilette gegangen, sodass wir alle alles mitbekommen haben. Da sie aber so aggressiv war, hat sich niemand von uns getraut, etwas zu sagen. Aber noch nie in meinem Leben habe ich jemanden so sehr gehasst!  

Auf jeden Fall waren wir am nächsten Morgen ziemlich matschig und sehr schlecht gelaunt, weil so viel schief gelaufen ist in dem Hostel. Wir haben uns dann unten an der Rezeption beschwert, was dem Manager natürlich sehr unangenehm gewesen ist. Er hat zum Abschied gesagt: „Wenn ihr jemals noch mal wiederkommen möchtet, dann könnt ihr umsonst hier pennen!“ Was wir – oh Wunder! – natürlich bis heute nie eingelöst haben.

Cork, du warst wunderschön! Seit vier Jahren träume ich davon, mal wieder zu kommen. Aber auf keinen Fall in diesem Hostel, dass zwar nichts für all die Umstände kann, aber man muss es ja auch nicht unnötig provozieren! :-D

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